Tach auch...
Also, ich weiß gar nicht recht wie ich das sagen soll, so fang ich dann einfach mal an.
Manchmal stirbt ein Mensch, in einer Geschichte oder einem Film, manchmal auch im richtigen Leben. Dann ist es doch schön wenn man an den Ort des Verstorbenen „zurückkehren“ oder „Heimkehren“ kann. Erinnerungen einem die Trauer erleichtern. Aber was wenn das nicht geht ? Wenn jemand nicht in seiner Heimat begraben wird, nicht in heimischer Erde die letzte Reise antritt? Bei mir ist das so. Ich kann nicht in den Ort meiner Kindheit zurückkehren um das Grab meines Vaters zu besuchen. Denn der liegt Fern meiner Heimat begraben ohne ein Grab. Nur eine Steinplatte in einer Wand erinnert an ihn, an einem fremden Ort.Nichts verbindet mich mit diesem Ort und so habe ich dann auch nichts was mich mit dem Grab und letztlich mit meinem Vater dort verbindet. Ich komme aus der Stadt, bin dort groß geworden. Ein ländliches Idyll in das ich fahren könnte um den Ort meiner Kindheit zu besuchen, das gibt es nicht. Manches mal beneide ich meine Frau darum. Ihr Vater ist in dem Ort begraben in dem Sie aufwuchs, einem Dorf in dem ihre Mutter heute noch lebt. Meine Mutter, sie lebt weiht weg, in einem Ort zu dem ich keinerlei Beziehung habe, wo ich Fremd bin. Ich weiß nicht ob es für einen selbst eine Rolle spielt wo man beerdigt ist. Ich empfinde aber, das es für die Hinterbliebenen eine Rolle spielt und auch für mich.
Nun ich habe keine Kinder die mal an meinem Grabe stehen könnten. Aber vielleicht eine Frau die dann ihre Träne auf „meine Erde“ ergießt. Ich überlege, ob es nicht wunderbar wäre, wenn Sie dies an dem Ort tun könnte an dem wir das Leben gemeinsam verbracht haben. Ich jedenfalls würde mir das wünschen. Einen Ort, mit dem mich etwas Verbindet, die gemeinsame Vergangenheit, so etwas wie Heimat. Erinnerungen sind dann viel leichter zu fühlen, Trauer leichter zu ertragen. Früh am Morgen, nach Sonnenaufgang die Vögel zu hören, einen Sonnenstrahl zu spüren und zu wissen, eben solch einen Sonnenstrahl mit dem geliebten Menschen, der dort in „seiner Erde“ ruht, schon einmal geteilt zu haben, der gemeinsam uns erwärmte. Diese Erinnerung an Wärme, wäre dann auch an diesem Ort.
Ein schöner, tröstender Gedanke nicht wahr...